Bühnen
Helden im Platzregen: Die Münchner Rock- und Punk-Legende The Comics nach 20 Jahren wieder im Theatron
Die Band The Comics um den später als „Schwabinger Schaumschläger“ bekannt gewordenen Autor Michael Sailer gehört zum Legendenschatz der Münchner Punk- und Rockgeschichte. Ihr historischer Platz ist zwischen Tollwut und Dead City Radio in den späten 80ern. So war es eine zumindest lokale Sensation, als plötzlich ihre Wiedervereinigung für einen Auftritt im Theatron angekündigt wurde – gut 20 Jahre, nachdem sie zuletzt dort auf der Bühne standen. » weiterlesen
Ausgerutscht im Blättergeriesel: Handkes "Immer noch Sturm" in Salzburg
Es regnet grüne Blätter. Unentwegt vier Stunden lang. Auf den Blättern am Boden rutscht der Schauspieler Jens Harzer wiederholt artistisch-komisch aus. Ausgerutscht ist auch Peter Handke am Ende seiner Familiensaga „Immer noch Sturm“: Da muss Harzer als Autoren-Ich von Handke dessen Selbstbefragung in einer Endlos-Suada monologisieren, die das letzte Interesse an dieser fünfstündigen Uraufführung abtötet. Für die Salzburger Festspiel-Inszenierung von Dimiter Gotscheff auf der Perner-Insel gab dennoch großen Applaus für die Schauspieler und auch für den 68-jährigen Handke, der linkisch ins Publikum zurückwinkte. » weiterlesen
Die Kunst der Fügung: Die Münchner Indie-Band "Boy Android" steht mit erstem Album in den Startlöchern
Grau und regnerisch ist es an diesem Tag. Die wenigen Leute, die unterwegs sind, tragen Schirme und missmutige Gesichter. Hagen Fiedler, Sänger und Gitarrist der Münchner Indie-Band "Boy Android", begrüßt mit einem hintergründigen Lächeln und einem Kommentar zum Wetter. Ebenso Bassist Hannes Geiselbrecht, der trotz nächtlicher Feierlaune und anschließendem Morgengrauen seinen Humor nicht verloren hat. » weiterlesen
Kulturvollzug lernt tanzen (Teil 3): München eine Tanzstadt? Nein!
Der große Auftritt der Tanzwerkstatt-Workshops rückt näher. Unsere Autorin im Selbstversuch probt fleißig weiter - und hört plötzlich alle meckern. » weiterlesen
Freitagsgedanken (Folge 4): Zurück zum Ursprung?
Seit einiger Zeit habe ich meine Ernährung umgestellt. Ich esse hauptsächlich Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch und Brot. Alles andere gibt es vielleicht einmal die Woche. Wenn ich es überhaupt noch essen will, denn inzwischen hat sich wirklich meine Einstellung verändert. Ich stelle auch fest, es gibt Gemüsesorten, die ich bis dato gar nicht kannte. Also entdecke ich in meiner scheinbaren Restriktion neue Möglichkeiten. Übertragen wir das Ganze mal auf die Musik. » weiterlesen
Straßenfest entlang dem Zeitstrahl: Hugo Siegmeth und "Passacaglia" in der Unterfahrt
„Passacaglia“ – zu deutsch: eine Straße entlanggehen. Eine musikalische Form, die auf Straßenfesten gespielt wurde, bei der über eine gleichbleibende Basslinie improvisiert wurde. Wenn Saxofonist Hugo Siegmeth sich damit beschäftigt, tut man genau das: Man legt einen Weg zurück und hat dabei einen Mordsspaß. Gleichermaßen als Zeitreise gestaltet er sein Projekt. Es knüpft sich Passacaglien aus jeder Epoche vor und reichert sie an mit der improvisierten Musik der Neuzeit: dem Jazz. » weiterlesen
Erstaunlich, wie sie sich anpasst: Superstar Anna Netrebko und die Ensemblekultur in Salzburg
Sogar im Orchestergraben des Großen Festspielhauses waren zusätzlich Stühle aufgestellt worden, sicher nicht wegen der zu Beginn ziemlich uncharmant musizierten Haydn-Symphonie (Nr.104) oder wegen des „Stabat Mater“ von Rossini, wohl auch nicht wegen des Dirigenten Antonio Pappano und seiner Crew von der römischen Accademia Nazionale di Santa Cecilia. Aber auf dem Programmzettel stand der Name Anna Netrebko. Sie könnte den Flohwalzer singen – und der Saal wäre voll. » weiterlesen
Kulturvollzug lernt tanzen (Teil 2): Willst du meine Energie spüren?
Die 21. "Tanzwerkstatt Europa" geht weiter und damit auch der Selbstversuch unserer Autorin. Nach dem Training hatte sie sogar noch Zeit, um bei den Profis vorbeizuschauen. » weiterlesen
Salzburg: Christian Thielemann und die Wiener Philharmoniker liegen der spröden Renée Fleming zu Füßen
Renée Fleming weiß, worauf es ankommt. Einst erfrischend natürlich, gibt sie sich nun als mondäne Primadonna. Die Blumen, die sie am Ende ihres Salzburg-Trips bekommt, lässt sie wieder heraustragen. Sie hat keine Hand frei. Das Abendkleid muss gerafft werden. » weiterlesen
Mozart im Wald der intellektuellen Floskeln: Claus Guth verpasst in Salzburg Chance zur Korrektur von "Cosi fan tutte"
Von seinen Inszenierungen der drei Da-Ponte-Opern gefiel ihm die letzte, „Cosi fan tutte“, am wenigstens. Einmalig für Salzburg: Claus Guth bekam die Chance, das Ergebnis zu korrigieren. Doch auch die grundlegend revidierte Neufassung gibt keine Antworten. Den heftigen Schlussapplaus hatten sich allenfalls Dirigent Marc Minkowski und seine prächtigen „Musiciens du Louvre“ verdient. » weiterlesen