Weltuntergang im Volkstheater: Bela B. von den Ärzten liest Exit Mundi von Maarten Keulemans
Es ist nicht lustig, auf Lesetour mit Texten zu sein, die den Untertitel „Die besten Weltuntergänge“ tragen, wenn in Japan real Tsunamis rollen und Atomkraftwerke explodieren. Bela B., bei der Punkrock-Legende „Die Ärzte“ zuständig für Schlagzeug und Skurriles, hat bei seiner eher lustig als apokalyptisch gemeinten Fachliteraturverwurstung von „Exit Mundi“ des holländischen Autors Maarten Keulemans erst mal das richtige Fingerspitzengefühl. » weiterlesen
"Ein unerreichbarer wirkender Stern" - Natalia Osipova zu Gast beim Bayerischen Staatsballett
Sie kratzt und beißt, benutzt die Fäuste, tritt anderen auf die Füße und macht von an Anfang an unmissverständlich klar, dass man gut daran tut, sich nicht mit ihr anzulegen. Diese Katharina ist Hardcore, das merkt auch der Hallodri Petrucchio - ob bei Shakespeare oder in Crankos genialem Ballett „Der Widerspenstigen Zähmung“. Vor zwei Wochen wurde es vom Bayerischen Staatsballett wieder in den Spielplan aufgenommen. Jetzt verhalf es sogar einem Weltstar zu einem Rollendebüt. » weiterlesen
Das ist München - hoffentlich nicht: Zur neuen Dimension der Verhunzung von öffentlichem Raum durch Werbemüll
Lieber Leser, großes Rätsel: Welche U-Bahn-Station in München ist überwiegend grau und hat knallrote Säulen? Sie haben das schon mal gesehen ist den letzten Wochen, aber Sie wussten nicht mehr wo sie waren, weil die Augen so weh taten? Dann verraten wir es Ihnen: Es ist, beziehungsweise war, die U-Bahn-Station Sendlinger Tor. Das Rot am Bahnsteig ist Werbung für einen Münchner Lokalradiosender. » weiterlesen
Schatzkammer jetzt mit Küche: Im Bayerischen Nationalmuseum zeigt auch das neue Restaurant das Wiederaufblühen des Hauses
Gerade erst ist der Betrieb angelaufen – doch schon jetzt kann man sicher sein: Diesen Ort werden die Münchner lieben! Das neue Restaurant im Bayerischen Nationalmuseum hat alle Zutaten, die in der sinnenfreudigen Landeshauptstadt geschätzt werden: Eine ungewöhnliche, aber prominente Lage, ein historisches, aber frisch herausgeputztes Ambiente, ehrgeizige Betreiber, die offensichtlich ihr kulinarisches Handwerk verstehen, und einen deutlich gehobenen Anspruch, der aber nicht sofort unter Schicki-Micki-Verdacht steht. » weiterlesen
München, die aufgeplatzte Weißwurscht - Gabi Lodermeier und Harald Helfrich in der Drehleier
Bally Prells „Isarmärchen“ bezaubert zwar musikalisch, aber der Text ist unsäglicher Heimatkitsch. Doch viele Münchner Volkssänger hatten und haben ein unsentimentales, oft ruppiges Verhältnis zu ihrer Stadt. Willy Astor besingt sie als „München, Du aufplatzte Weißwurscht“ - und genauso nennen die Kabarettistin Gabi Lodermeier und der Musiker Harald Helfrich ihren Couplet-Abend in der Drehleier. » weiterlesen
Ein Multi-Tool für alle Fälle - Murat Topal in der Lach- & Schießgesellschaft
Schon als Polizist in Berlin-Kreuzberg war er immer gut für Spezialaufträge. Wenn's um Fremdsprachen oder Tanz ging, musste Murat Topal, gebürtiger Berliner Deutsch-Türke, ran. Das hat man davon, wenn man die McDonalds-Ansage in 14 Sprachen beherrscht sowie HipHop, Breakdance und Bauchtanz. » weiterlesen
Ein Dinosaurier im Herkulessaal
Unsichtbare Dinosaurier und Münchner Entdeckungen: Das fünfte Konzert der Musica Viva des Bayerischen Rundfunks im Herkulessaal der Münchener Residenz mit dem Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks wartete unter der Leitung von Arturo Tamayo mit einem durchwachsenen Programm auf. » weiterlesen
„Das darf nicht nur ein Feigenblatt sein“: Künstler Wolfgang Flatz über den Trend zu kulturellen Zwischennutzungen in München
Die „kulturelle Zwischennutzung“ ist das Zauberwort der Münchner Kulturpolitik. Spätestens seit dem übergroßen und bundesweit beachteten Erfolg von „Puerto Giesing“, also der Verwandlung des alten Hertie an der Tegernseer Landstraße in eine Kultur- und Party-Location für einige Monate, ist es schick, vor allem subkulturelle Projekte zeitlich befristet unterzubringen. Neustes und spektakuläres Beispiel war die Praterinsel, auf der die Augsburger Patrizia Immobilien GmbH als Eigentümer bis zum Umbau im Herbst eine Art „Puerto Praterinsel“ einrichten wollte. Inzwischen ist dieses Projekt wieder abgesagt worden - doch die Diskussion um die Kultur auf Zeit geht weiter. » weiterlesen
Allerweltsprogramm statt Experimentierfreude - Hélène Grimaud in der Philharmonie
Vor fünf Jahren hat die französische Pianistin das fünfte Klavierkonzert von Beethoven auf CD aufgenommen: unpathetisch, klar strukturiert, eine durchaus „moderne“ Deutung, deren Sinn sich nach mehrmaligem Anhören zaghaft erschloss. „Live“ in der Philharmonie versuchte Hélène Grimaud erneut, ihr kühles, energisches Konzept durchzusetzen. » weiterlesen
Zwischen Narrenzeit und Fastenzeit
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