"Ein Solokonzert im Prinzregententheater wäre der Wahnsinn": Die Münchner Schauspielerin Sophie Berner über das Nachhausekommen

von Clara Fiedler

Lebte lange Zeit in Berlin: Die Münchner Schauspielerin und Sängerin Sophie Berner. Foto: Deutsches Theater

Die Münchner Schauspielerin und Sängerin Sophie Berner verbringt immer wieder viel Zeit in Berlin. Vor zwei Jahren hat sie sich entschlossen ihren ersten Wohnsitz von der großen  Hauptstadt wieder nach München in die „kleine“ Hauptstadt zu verlegen.  Nun spielt die 26-Jährige in der Inszenierung von „Cabaret“ im Deutschen Theater die Rolle der Sally Bowles, eine junge Frau, die sich nichts mehr wünscht als eine berühmte Sängerin zu werden.

Ihre Figur Sally Bowles ist eine realitätsferne Person. Von Ihnen kann man das nicht gerade behaupten, sonst wären Sie nicht da, wo Sie heute sind. War es für Sie schwierig diese Figur zu verkörpern?

Sophie Berner: Nein, denn neben der Arbeit so eine Figur zu entwickeln macht es ja auch Spaß eine naive, realitätsferne Person zu spielen. Der Traum in ihr, dieser Wunsch, berühmt zu werden, ist so groß, dass sie einfach alles, was dem im Weg steht, ausblendet. Auch den aufkommenden Nationalsozialismus. Insofern ist sie eigentlich eine tragische Figur. Um sie herum geht die Welt unter und sie selbst sagt: „Wieso, ist doch alles toll!“ Obwohl klar ist, dass sie nie groß Karriere machen wird. Diese Figur erfordert auf jeden Fall ein hohes Energiepotential.

Ein Blick in die Zukunft?

Sophie Berner: Ja, ich möchte weiterhin mehrgleisig  fahren, meine eigenen Konzerte geben, Lieder schreiben, Musicals spielen und sehr gerne möchte ich mich auch in Film und Fernsehen ausprobieren. Ab dem 26. November spiele ich noch einmal Sally Bowles in Gießen. Das wird spannend, da es eine ganz neue Inszenierung sein wird.

Gibt es eine Traumrolle oder einen besonderen Ort, wo Sie gerne einmal spielen würden?

Sophie Berner: Ein Solokonzert im Prinzregententheater zu geben wäre natürlich der Wahnsinn, da es der Ort ist, wo für mich alles anfing. Ich habe  an der bayerischen Theaterakademie studiert und kenne das Haus in und auswändig. An diesem Ort ein Konzert zu geben  – das wäre wie Nachhausekommen.

Vor zwei Jahren sind Sie wieder nach München zurück, also quasi nach Hause gekommen. Warum?

Sophie Berner: Aus beruflichen Gründen muss ich sehr viel reisen und dachte, wenn ich schon mal zuhause sein kann, dann lieber dort wo meine Familie lebt und wo ich aufgewachsen bin, und das ist München. Und natürlich schätze ich die Lebensqualität in München sehr.

Sophie Berner ist derzeit als Sally Bowles am Deutschen Theater in "Cabaret" zu sehen. Mehr dazu unter www.deutsches-theater.de

 

Veröffentlicht am: 28.09.2011

Über den Autor

Clara Fiedler

Redakteurin

Clara Fiedler ist seit 2011 beim Kulturvollzug.

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