Chaos und Gewalt in Bronze, Glas und grellen Farben

von Achim Manthey

Sebastian Rauscher, ohne Titel (Tank), 2010 (Foto: Galerie)

Die Galerie Home from Home in München zeigt Objekte und Malerei von Sebastian Rauscher.

Das Problem junger Akademieabsolventen ist häufig, mit ihrem Werk anzukommen in der harten Realität des Kunstbetriebs. Umso löblicher das Engagement kleiner Galerien, sich dessen anzunehmen.

Sebastian Rauscher, 1976 geboren, Absolvent der Meisterklasse für Glas von Professor Prangenberg an der Akademie der Schönen Künste in München, ist noch nicht angekommen.

In seinem jungen Schaffen setzt er sich auseinander mit Krieg, Gewalt, Religion, Profit und Kapitalismus. Aber es gelingt ihm nicht recht, seine Anliegen zu transportieren. Ein Skateboard in Bronzeguss ist zu sehen. Nett, aber so what? Unbetitelt ein Panzer (Tank), 2010 ebenfalls in Bronzeguß entstanden, dessen Kanone einen eriegierten Penis darstellt. Die Nähe männlicher Sexualität zu Krieg und Gewalt? Der Künstler bleibt diffus in seinen Aussagen.

Farbgewaltig die Malereien. "Der Träumer", ein 2010 entstandenes Werk in Mischtechnik, lässt den Mann, perspektivisch nicht ungeschickt am rechten unteren Bild plaziert, in geometrische Formen von grün und gelb blicken. "Chaostheorie", ebenfalls 2010 entstanden, bringt ein poppig-buntes Durcheinander. Daneben ist eine Vielzahl kleinformatiger Bilder zu sehen. Friedenstauben wohl sind darunter, die über elektronischen Bauteilen schweben, aus denen Drähte herausragen.

Filigran und durchaus originell sind die Glasarbeiten. "Nette Granate" in braun, klar, blau, stehend und liegend. Fäuste, Glas in Sand gegossen, in lila, braun, rot und klar, die in der Galerie unglücklich zwischen Ober- und Untergeschoss untergebracht und daher leicht zu übersehen sind.

Es ist nicht die erste, aber eine Erstlingsausstellung des Künstlers, über der die faustische Frage nach dem Warum steht.

Die Ausstellung mit Werken von Sebastian Rauscher ist noch bis zum 2. Juli in der Galerie Home from Home, Breisacher Str. 18 in München, Di. - Fr 10 - 19 Uhr, Sa 10-15 Uhr bei freiem Eintritt zu sehen.

Veröffentlicht am: 10.05.2011

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