Einmal Idee mit Content zum mitnehmen – Die Initiative der Bundesregierung zur Förderung der Kreativwirtschaft

von Florian Haamann

[caption id="attachment_455" align="alignright" width="225" caption="Vorstellung der Initiative Kultur- & Kreativwirtschaft, Foto: Florian Haamann"][/caption]Kunst muss nicht immer brotlos sein. Das hat auch die Bundesregierung erkannt. Deswegen sollen die Kreativen nun besser bei der Umsetzung und Finanzierung ihrer Ideen unterstützt werden; mit einem eigenen Kompetenzzentrum.

Die Bundesregierung hat offenbar das enorme Potential der kulturellen und kreativen Berufe entdeckt. Dabei ist ihr nicht entgangen, dass gerade Menschen in diesen Bereichen oft mit klassischer Betriebswirtschaft nur wenig zutun haben und auch nur wenig zutun haben wollen.

Mit der Initiative Kultur- & Kreativwirtschaft soll genau diese Zielgruppe jetzt unterstützt werden.

Vorgestellt wurde die Initiative in einer Regionalkonferenz am Freitag den 23. Juli in der Münchner Muffathalle.

[caption id="attachment_456" align="alignleft" width="225" caption="Hans Joachim Otto, Foto: Florian Haamann"][/caption]Um das Publikum für die nächsten Stunden in Stimmung zu bringen, hat der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Hans-Joachim Otto, mit ein paar Zahlen erstmal die Wichtigkeit der Kreativen und Kulturschaffenenden illustriert.

1,024 Millionen Erwerbstätige, 237.000 Kreativ- und Kulturunternehmen, ein Umsatz von 131 Milliarden Euro.

Natürlich ist es das Anliegen der Bundesregierung, alles Denkbare zu tun, um dieser Berufsgruppe, wie selbstverständlichen allen anderen auch, die bestmögliche Unterstützung zukommen zu lassen.

Um diese Bereitschaft zu unterstreichen durften noch Martin Zeil, der bayerische Staatsminister für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie (und, wie wir gelernt haben, der stellvertretende Ministerpräsident) und Wolfgang Heubisch, Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst ihre Grußworte in die Runde entlassen.

Um das Feld der Kultur- und Kreativwirtschaft auch visuell abzustecken wurde ein extra für die Veranstaltung produzierter kleiner Film gezeigt.

Danach konnte man zwar daran zweifeln, ob die Verantwortlichen im gleichen Jahrhundert arbeiten wie die Kreativen, aber wichtig ist ja der gute Wille.

[caption id="attachment_462" align="alignright" width="225" caption="Jürgen Enninger, Foto: Florian Haamann"]Jürgen Enninger[/caption]Dann endlich durfte die eigentliche Hauptperson des Abends die Bühne betreten: Jürgen Enninger, der Regionale Ansprechpartner des Kompetenzzentrums. Seit dem 1. März 2010 hilft er den Kreativen in Bayern dabei, dass sie sich von ihren guten Ideen auch selbst ernähren können. Das ist das Hauptanliegen der Initiative; Kreativen, die von allem was mit Geld verdienen und Ideen vermarkten noch wenig Ahnung haben, die vielfältigen Möglichkeiten näher zu bringen, die ihnen offen stehen.

Und das nicht nur mit Infoblättern und allgemeinen Informationen, sondern in persönlichen Gesprächen, in denen sich Jürgen Enninger auf die einzelnen Konzepte einstellen kann. 191 Ideen hat er bisher kennengelernt und betreut. Neben festen Büros in München und Nürnberg hält er Sprechstunden über ganz Bayern verteilt.

Spannend wurde es in der anschließenden Podiumsdiskussion, als der Münchner Kulturreferent Hans-Georg Küppers die Anwesenden noch einmal daran erinnerte, dass gerade bei den kulturell und kreativ Arbeitenden nicht immer wirtschaftliche Faktoren ins Zentrum gestellt werden dürften.

[caption id="attachment_474" align="alignleft" width="225" caption="Hans-Georg Küppers, Wolfgang Heubisch, Foto: Florian Haamann"][/caption]Klar stelle er sich gegen die Aussage eines seiner Kollegen, der meinte es dürfe nicht nur darum gehen Kultur zu alimentieren. Küppers dazu: immerhin sprechen wir ja auch nicht davon, das Parkplätze alimentiert werden.

Kurzzeitig flammte so etwas wie eine Diskussion auf - bis sich die beteiligten Politiker darauf einigen konnten, dass man unterscheiden muss. Unterscheiden zwischen der Kultur die es zu fördern gilt und denen, die mit ihren Ideen Geld verdienen wollen.

Daran sei ja schließlich auch für Künstler nichts anrüchiges.

Jürgen Enninger jedenfalls hofft, dass er in Zukunft möglichst viele Kreative dabei unterstützten kann, mit ihren Ideen ihren Lebensunterhalt zu sichern.

Weitere Informationen gibt’s auf www.rkw.de/kreativ und http://www.kultur-kreativ-wirtschaft.de/

Veröffentlicht am: 25.07.2010

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