Bilder
Fotos von Karl Blossfeldt in der Pinakothek der ModerneEin Star aus Versehen, der Rest ist Kunstgeschichte
Man kann sich diese Bescheidenheit heute gar nicht mehr vorstellen. Als Karl Blossfeldt (1865-1932) einen riesigen Stapel Fotografien für seine Ausstellung am Bauhaus fein säuberlich verpackt, fügt er zu einer einzigen Arbeit das Objekt, die getrocknete Pflanze, hinzu. Am liebsten hätte er das bei allen 200 Exemplaren so gehalten, schreibt er nach Dessau. Als wollte er in einer Tour demonstrieren, dass gar nicht er der Künstler sei – sondern die Natur. » weiterlesen
"Gefällt mir"
Münchner Kultur
Jean Paul Gaultier in der KunsthalleWillkommen bei der augenzwinkernden Scheinheiligkeit
Ihm haben wir die Kombination Tutu zur Lederjacke zu verdanken und Madonnas Domina-Outfits mit nackten Brüsten oder im Spitzbusen-Korsett, hautenge Matrosen-Pullis im Ringel-Chic und Röcke, ganz ohne Schotten-Karos, für Männer: Jean Paul Gaultier. Camouflage und Ethno-Muster, Satin und Latex, Netz und Nieten, Hai-Noppen und Kalbsleder, Papageienfedern und Pythonhaut – nur das Leopardenfell ist aus Perlen gestickt. Das war mal Fashion-Avantgarde, und dass JPG ein Material-Magier und Meister der Oberfläche ist, zeigt nun auch die Schau „From the Sidewalk to the Catwalk“, die jetzt in der Kunsthalle München 140 kühn bis krude, aber stets handwerklich perfekte Kreationen präsentiert. Sie ist letzte Station einer Tour, die von Montréal bis Paris um die Welt reiste. » weiterlesen
Irgendwie auch München-Bezug...
Endspurt für Ödipus
",Geniale Dilletanten' - Subkultur der 1980er-Jahre in Deutschland" im Haus der KunstTanz den Pogo Diabolo!
Am 4. September 1981 fand im Berliner Tempodrom die „Große Untergangsshow“ mit dem Untertitel „Das Festival der Genialen Dilletanten“ statt. Die dilettierende Schreibweise soll beabsichtigt gewesen sein. „Geniale Dilletanten“ war 1982 auch der Titel eines Buches im Berliner Merve-Verlag. Heraus- und Titelgeber war Wolfgang Müller von der Band "Die tödliche Doris", das Buch wurde eine Art Manifest dieser Jahre. Im Haus der Kunst, bereitete nun Kuratorin Mathilde Weh, mit Liebe zum Titel und im Rückblick auf einen bis dato letzten Moment real existierender Subkultur vor 30 Jahren, in Kooperation mit dem Goethe-Institut umfassend und spannend Aspekte und Dokumente dieser „dilletantischen“ Zeit auf. » weiterlesen
Die Sammlungen der Pinakothek der Moderne gratulieren "PIN." zum 50. Jubiläum"A Perfect Match" - ein perfektes Abhängigkeitsverhältnis
Francis Bacons expressiv-deformiertes „Kreuzigungs“-Triptychon war 1965 starker Tobak im konservativen München, die Gegenwartskunst hatte noch keinen festen Platz in der hiesigen Museen-Landschaft. Weil die Ankaufsmittel so gering waren wie heute, suchte der damalige Direktor der Staatsgemäldesammlungen kunstaffine Unterstützer in der High Society. Er fand den Textilfabrikanten Walter Bareiss und Herzog Franz von Bayern sowie unter anderem den Bankier Alfred Winterstein und den Sammler Siegfried Wichmann. 1967 wurde der Galerie-Verein offiziell gegründet. Damals logierte die „Staatsgalerie moderner Kunst“ noch im Haus der Kunst; zur Eröffnung der Pinakothek der Moderne 2002 nannte sich der Verein in "PIN." um. Unter dem Titel „A Perfect Match“ zeigt die Pinakothek der Moderne nun eine große Auswahl von Exponaten, die seither von PIN. angekauft wurden – insgesamt über tausend. » weiterlesen
Neue Sachlichkeit?
Karl Stankiewitz zum 200. Geburtstag von Adolf Friedrich von SchackMünchens größter Mäzen war ein Preuß'
Mit mehreren Führungen zur „Geistes- und Bilderwelt des 19. Jahrhunderts“ würdigt die Münchner Volkshochschule Anfang Juli den 200. Geburtstag eines Mannes, der zu den großen Mäzenen dieser Stadt gehört: Adolf Friedrich von Schack, geboren am 5. August 1815 in Schwerin, war ein hoch gebildeter, weit gereister, vermögender, einflussreicher Herr. Schon als Sechzehnjähriger veröffentlichte der Mecklenburger spanische Übersetzungen. In Berlin und Bonn studierte er außer Jura noch Arabisch, Sanskrit und Persisch. In diplomatischen Diensten bereiste er europäische Hauptstädte und den Orient. Mit Dichtern, Malern und Musikern stand er in engem Kontakt. Im Sommer 1854 lud ihn der bayerische König Max II. ein. Er verbrachte mehrere Wochen in dessen Sommerschloss in Berchtesgaden, dann gesellte er sich zu dem erlauchten Kreis von Gelehrten, mit dem sich der König umgab. » weiterlesen