Melancholische Männer, ganz roh: Die Münchner Band The Tibby Vaughan debütiert mit Trash-Pop und Sixties-Klängen

von Michael Grill

Entspannt in der Münchner Nacht: The Tibby Vaughan. Foto: Little Teddy

Dieses Debüt-Album lässt einen erstmal stutzen: Warum klingt diese Musik zunächst, als wäre sie mehr als 40 Jahre alt? Haben diese Leute direkt in der Garage aufgenommen? Um dann mit Post-Punk-Nummern zu demonstrieren, dass sie von der Musikgeschichte doch mehr kennen als nur Sixties-Psychedelia? Die Münchner Gruppe The Tibby Vaughan verwundert und polarisiert.

Für den „Zündfunk“ waren sie „Band des Monats“, der „Rolling Stone“ meinte, „in München hat britische Psychedelic anscheinend überlebt“, ein in jeder Hinsicht vergiftetes Lob. Noch dazu sind die Mitglieder der Gruppe schon lange keine Teenies mehr, sondern ungefähr so alt wie ihre Musik manchmal wirkt, zwischen Anfang 30 und Mitte 40. Dürfen so sehr erwachsene Männer so viel Lärm machen?

Vor etwa drei Jahren entstand The Tibby Vaughan, als die beiden hauptberuflichen Musiker Philipp Benke und Bernard V. Rusted zusammenfanden: Sie, die tagsüber Hochglanz-Sound für Filme und Werbung kreieren, wollten eine Band, die völlig ohne Vorgaben, Aufträge und Erwartungen funktioniert. „Wir klingen so, wenn wir uns ganz einfach nur hinstellen und loslegen“, sagt Benke, hauptberuflich Gitarrist, bei The Tibby Vaughan aber Schlagzeuger. Eine Trash-Pop-Gruppe zum Dampfablassen.

So ist diese Band auf eine sehr entspannte Art roh und unperfekt, es ist ein schluffiges Gedengel aus Twang-Gitarren plus einem nicht immer tonsicheren Gesang, der dafür aber umso vielstimmiger ist. Theoretisch könnte man ihn beatlesk nennen, denn die Melodien sind zum Mitsummen schön, wenn das Ganze nicht so trashig wäre. Die individuellen musikalischen Hintergründe des Quintetts reichen vom Jazz bis zum Punk. Nach ihrem Debüt-Album mit 14 Songs sollen im Mai einige Stücke in akustischer Fassung auf Vinyl erscheinen – das sind die nächsten Pläne.

Nur eines verwundert immer noch: Auf ihrem Bandfoto stehen The Tibby Vaughan etwas einsam und melancholisch im Münchner Nieselregen – so schlimm kann es doch wirklich nicht sein, wenn erwachsene Männer nochmal auf den Putz hauen.

The Tibby Vaughan: „The Vibration Of Nothing“ (Little Teddy / Cargo). Live am 17. April 2011 in der Feierwerk-Kranhalle im Vorprogramm der Legendary Pink Dots

Nachtrag 27. Mai 2011 - Vor wenigen Tagen erreichte die Redaktion folgende Mitteilung von Bernard Vaughan Rusted an seinen Bandkollegen Philipp Benke, die wir mit seiner Genehmigung hier wiedergeben:

"The last straw.

So any misunderstandings can be dealt with I would like to take this opportunity to explain why I am no longer interested in playing in a band with Phillip.

Vor etwa drei Jahren entstand The Tibby Vaughan, als die beiden hauptberuflichen Musiker Philipp Benke und Bernard V. Rusted zusammenfanden: Sie, die tagsüber Hochglanz-Sound für Filme und Werbung kreieren, wollten eine Band, die völlig ohne Vorgaben, Aufträge und Erwartungen funktioniert. „Wir klingen so, wenn wir uns ganz einfach nur hinstellen und loslegen“, sagt Benke, hauptberuflich Gitarrist, bei The Tibby Vaughan aber Schlagzeuger.

Eine Trash-Pop-Gruppe zum Dampfablassen.

After reading this i felt as though part of my life had been stolen, so that someone could make themselves sound more important or cooler ?? Phillip you know the band existed before you were involved. Gernot asked you to join us NOT ME ! What about Rainer he joined the same week as you , the truth is the band started as Rainer and myself `uns zuzammen fanden `. It also sounds as if I was working together on werbe jingles and that YOU `wanted `a band without vorgaben etc, You and I have never even discussed anything like this again the truth is I was looking for musicians to interpret songs I had written. It also gives the impression that we could play better if we wanted to but choose this trash sound again NOT TRUE. Not only can we not play better but some of us think they don´t need to play better. Phillip if you wanna be cool go ahead but don´t change MY biography so that you

look a little more important .

( Der tropfen der das Faß zum uberlaufen bringht )

This article was then the last straw for me , I ´m just tired of dealing with some one who thinks the´re so special and wants so desperately to be the ´ leader ´

you said right at the beginning you wanted an ´ego ausgleich ´ . I thought it would be enough playing drums in a good and well known band, but you wanted to be king.

The band is NOT `aufgelösed ` as I intend to continue with a new drummer and if Mic and Rainer want to continue they are welcome to be involved ."

Der Kulturvollzug bedauert diese Entwicklung und hofft auf ein gutes Ende für die Band.

Veröffentlicht am: 16.04.2011

Über den Autor

Michael Grill

Redakteur, Gründer

Michael Grill ist seit 2010 beim Kulturvollzug.

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Bernard Vaughan-Rusted
18.04.2011 12:16 Uhr

Die article gibt eine vollig falsche eindruck

Ich wolte nicht eine band mit Phillip Benke grunden Ehr kam dazu nach ungefähr eine halbe jahr, weil Ich und Gernot Schander suchten musiker für unser projekt , inzwischen hat Gernot der band verlassen aber ohne Ihm gabs deiser band nicht Ehr hat mich am anfang sehr veil mut und unterstuzung gegeben. Ich hab auch nie "hoch glanze" werbe jingles etc. produzierte und dieser "trash" sound ist auch nicht gewolt

wir kanne eben nicht besser , das Ich manchmal falsch singe ist mehr peinlich aber ich hab das gefühl das meine lieder auch beseonders die text sind gut genug um eine publikum vorzustellen und ich glaube nicht mal in Deutschland ist sowas verboten oder straffbar. Tu mehr leight wegen das Deutsch aber Ich muss sonst nie auf deutsch was shrieben , Ich bin aus England was für manche sektoren der presse in deutschland scheined ein problem zu sein .

Michael Grill
18.04.2011 13:53 Uhr

Lieber Herr Vaughan-Rusted,

danke für Ihren Kommentar, nachdem wir ja schon gemailt hatten. Ich hatte bei der Recherche mit P. Benke gesprochen, nachdem mir der Kontakt von Ihrer Plattenfirma vermittelt worden war. Es tut mir leid, wenn Sie diese Dinge anders sehen, aber vielleicht sollten Sie da bandintern die Außendarstellung koordinieren. "Völlig falsch" finde ich als Außenstehender die Darstellung auch gar nicht, aber es ist gut, dass Sie hier auf die Feinheiten hingewiesen haben.

Besten Dank + beste Grüße

Michael Grill

Bernard Vaughan-Rusted
18.04.2011 14:56 Uhr

Wir polarasieren und sind gleich polarasiert .

ich glaube in fang ein solo karier ab jetzt an ! wenn der plattenfirma mir das elaubt.