Theater
"Bei uns tritt niemand mit Hakenkreuzbinde auf"
Eine Zeitungsmeldung über einen wahren Fall in Tschechien liest der Protagonist in Albert Camus' Roman „Der Fremde“ immer wieder. Ein Jahr später, 1943, verarbeitete der existenzialistische Schriftsteller diese Meldung zu seinem Stück „Das Missverständnis“. Die grausame Geschichte vom Mord zweier Pensionswirtinnen am eigenen Sohn und Bruder inszeniert Jan Philipp Gloger im Cuvilliés Theater. Wir haben ihn im Interview. » weiterlesen
Elend im lila Disco-Ballroom
Das Ende der "Roaring Twenties" in den Kammerspielen: Eigentlich handelt Horace McCoys Novelle "They Shoot Horses, Don't They?" von den Missständen in der Bevölkerung zu Zeiten der Weltwirtschaftkrise. Regisseurin Susanne Kennedy reduziert die Handlung in ihrer Bühnenadaption auf drei Figurenpaare und stellt diese in den Mittelpunkt. Eine Geschichte entwickelt sich daraus leider nicht. » weiterlesen
Susanne Kennedy: Ein Regie-Re-Import aus Amsterdam
Bühnenfassungen von Horace McCoys "They Shoot Horses, Don't They?" gibt es einige. Regisseurin Susanne Kennedy hat sich trotzdem dazu entschlossen, eine eigene Version zu erarbeiten. Wir stellen die Regisseurin und ihre Adaption des Klassikers vor. » weiterlesen
Der Gestank toter Träume
Wer bin ich, und wenn ja, wo? Frank Campoi lässt in seinem Stück "Die letzte Runde" die Akteure zwischen Vergangenheit und Zukunft, zwischen Fremde und Heimat umherirren. Eine Uraufführung in der Halle 7 . » weiterlesen
Radikal international - Zum Programm des „Radikal jung“ Festivals 2011
War da was von verflixtem siebten Jahr? In der siebten Auflage seines Festivals „Radikal jung“ startet das Münchner Volkstheater zu neuen Ufern – mit einem Programm, das richtig Appetit macht auf den Theaterfrühling. Mit zwei spannenden alten Bekannten und ausländischen Produktionen, unter anderem aus London. » weiterlesen
Zu welchem Wolf mutieren wir, im fahlen Schein des Vollmonds?
So ein Horror: In der Performance „Wer ist dein Wolf?“ machen sich „Hunger & Seide“ im Schwere Reiter auf die Suche nach dem Tier in uns. » weiterlesen
Von menschlichen Spielsteinen und gierigen Rackern - "Winopoly" im I-Camp
Grau ist alle Theorie: In ihrem 24-Stunden-Theaterprojekt „Winopoly“ machen Mizzi Schnyder und Robert Hofmann ihre Besucher im I-Camp zu lebendigen Spielsteinen. Alle dürfen würfeln, kaufen, verkaufen, betrügen, korrumpieren, wie es ihnen gerade einfällt. Wir haben uns mutig auf's Feld gestellt und herausgefunden, wie der Kulturvollzug ins Spiel passt – ein selbstbefremdeter Erfahrungsbericht von Jan Stöpel. » weiterlesen
Würdiges Ende einer großen Ära: Dieter Dorn triumphiert mit Kleists "Käthchen von Heilbronn", seiner letzten Inszenierung am Bayerischen Staatsschauspiel
Wohl zum ersten Mal in seinem Leben hat niemand auf seine Regie-Anweisung gehört. Nach zehn Minuten Applaus rief Dieter Dorn befehlend „Out!“ ins Publikum. Doch das feierte ihn und sein Ensemble unbeirrt weiter mit Jubelstürmen und Standing Ovations für sein „Käthchen von Heilbronn“. Mit dieser gewaltigen Kleist-Aufführung beendet Dorn seine zehnjährige Intendanz am Bayerischen Staatsschauspiel sowie ein großes Kapitel der Münchner Theatergeschichte, an dem er davor schon 25 Jahre an den Kammerspielen geschrieben hatte. Mit Dieter Dorn geht eine Ära zu Ende. Im Sommer 2011 gibt er die Intendanz ab an Martin Kusej. Mit dem „Käthchen“ hat Dorn noch einmal seinen Theaterkanon und sein Credo inszeniert. » weiterlesen
Identitätensuche im Guckkasten
Kontrastprogramm in der Halle 7: In zwei sehr unterschiedlichen Stücken - „Aufzeichnungen aus einer Doppelhaushälfte“ von Anna Behringer und „Die Geschichte von St. Magda“ von Johanna Kaptein – gehen die Regisseure Torsten Bischof und Dieter Nelle am Rande der Kultfabrik den Problemen der Integration nach. Angeblich. » weiterlesen
Es war einmal ein Einhorn-Traum: „Magnifico“, die neue Show von André Heller, hat ihre Weltpremiere in München
Ganz großer Auftrieb in der sonst eher drögen Prärie des Münchner Ostens: Vor den Hallen der Neuen Messe steht eine Zeltstadt, die Vip-Shuttles kreisen, der rote Teppich leuchtet. Weltpremiere für André Hellers „Magnifico“, eine „Show mit Pferden, aber keine Pferde-Show“, wie der Wiener Künstler und Impresario vorsorglich angekündigt hat. Es ist ein Versprechen und eine Warnung. Nach mehr als fünf Jahren will Heller an seinen Welterfolg von „Afrika!Afrika!“ anknüpfen. » weiterlesen