Basketball an der Barer von Benjamin Bergmann

Der Wurf des Lebens? Never ever!

von Achim Manthey

Benjamin Bergmann "Never ever" (Foto: Achim Manthey)

Der Münchner Bildhauer und Installationskünstler Benjamin Bergmann provoziert mit seiner Freiluft-Installation "Never ever" Fantasie und Wirklichkeit.

Da staunt der Laie und Nowitzki wundert sich. Gut 20 Meter über dem Boden, auf dem Dach des ehemaligen Leipniz-Rechenzentrums an der Barer Straße in München hat Bergmann einen Basketballkorb installiert. "Never ever" ist das Kunstwerk betitelt, das von Kulturreferat der Stadt als Kunst im öffentlichen Raum gefördert wird.

Es ist nicht die erste Arbeit des 44-jährigen Künstlers, die in ihrer Absurdität verwirrt. 2005 schuf er an der Radunterführung unter der Ludwigsbrücke mit "Tunnelfassade" eine zweite, imaginäre Zufahrt. 2006 folgte am Lenbachhaus ein gewaltiges, begehbares Megaphon.

Never ever! Nie im Leben wird es jemand zustande bringen, von unten weg das Runde in das Rund da oben zu befördern. Auch Dirk Nowitzki nicht. Mit seiner aberwitzigen Installation karikiert Benjamin Bergmann die Illusionen der Leistungsgesellschaft. Auch mit Ideenreichtum, Ausdauer und Fleiß ist eben doch nicht alles zu schaffen. Ratlos, aber auch amüsiert schaut der Passant auf das Objekt da oben auf dem Dach, dieses "Du-bist-mir-nah-und-doch-so-fern". Und unwillkürlich beginnt es in den Fingern zu jucken, es gleichwohl zu versuchen - und sei es aus der puren Lust am Scheitern.

Bis Mitte 2014 hoch droben über der Barer Straße 21 in München. Jederzeit einsehbar.

Veröffentlicht am: 20.12.2012

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