Leben
"Es lässt mich nicht los": Raimund Hoghes Lecture Performance bei Dance 2010 im i-camp
Er spielt im modernen Tanz eine absolute Sonderrolle: Raimund Hoghe, der erst lange Journalist bei der „Zeit“ war, dann Dramaturg bei Pina Bausch in Wuppertal, um schließlich selbst auf die Bühne zu finden, als Mensch mit Kyphose, einer Wirbelsäulenverkrümmung. Es ist ein Meister der Reduktion, ein Minimalist – in Frankreich ein Star, in Deutschland jedoch wegen seiner Unangepasstheit oft gemieden. Umso schöner ist, dass Dance 2010 ihm in München eine Bühne bietet. Seine Lecture Performance im i-camp, also eine Art Vortrag mit Lehrbeispielen, faszinierte, zeigte aber auch einige Probleme von Tanz als Kunstsparte auf. » weiterlesen
Neue Begegnung zwischen Gedanke und Tanz: Zur Uraufführung von Richard Siegals "©oPirates" in der Muffathalle
Das Komplizierte kann am Ende einfach oder aber auch banal sein. Auf diesem schmalen Grad wurde Dance 2010 in der Münchner Muffathalle mit einem Format eröffnet, das normalerweise zum Rahmenprogramm eines Festivals gehört: mit einer Party. Nicht etwa von einem Party-Designer, sondern von dem Choreographen Richard Siegal, der derzeit Artist in Residence des Muffatwerks ist. Zunächst war dies ein selten undidaktischer und gelungener Versuch, die vierte Wand zwischen Bühne und Publikum unsichtbar zu machen. » weiterlesen
Bullen und Schweine: Ein Ausblick auf „Sau Nummer vier“, den Niederbayern-Krimi im BR-Fernsehen
Gut, es ist nicht gerade appetitlich, was Dackel Seppi da gefunden hat: einen abgebissenen männlichen Finger. Darüber aber regt sich doch kein Niedernussdorfer auf. „Des letzte Moi, wo oana umbracht worn is, des war no unterm Hitler“, heißt’s in dem niederbayerischen Kaff. Auch Polizeiobermeisterin Gisela Wegmeyer (Johanna Bittenbinder) glaubt an einen Unfall. Also weiter im Programm. Das besteht an diesem Tag aus dem verdienten Besäufnis nach einem Begräbnis. » weiterlesen
Gastrokritik der Pfälzer Residenz Weinstube: Kein Anschluss unter diesen Nummern (Hinweis: diese Kritik hat einen Nachtrag)
Essen und Trinken sind Kultur höchster Form - manchmal. Zwar sieht der Kulturvollzug seine Hauptaufgaben auch künftig nicht in der Küche. Doch einen kleinen, aber feinen Platz soll an dieser Stelle nun auch die Gastrokritik haben. Wir beginnen mit einem Münchner Klassiker. Michael Grill, Redakteur des Kulturvollzugs, ist gebürtiger Pfälzer und verband deshalb (fatalerweise) mit einem Besuch der Pfälzer Residenz Weinstube besondere Hoffnungen. » weiterlesen
Die große Verlose zur langen Nacht der Museen
Während der Woche haben wir es schon auf unserer Facebook Fanpage angekündigt, jetzt ist es soweit. Kulturvollzug verlost einen Nintendo DSi XL zusammen mit dem Spiel Art Academy. » weiterlesen
Sonne im Kopf
Die Stimme eines Sufi verweht im schwarzblauen Nachthimmel, und über die griechisch-hehren Fassaden am Königsplatz scheinen scheinen gigantische Bienen zu krabbeln: Der abendliche Illusionszauber des Regisserus Berkan Karpat verwandelte Münchens schönsten Platz am vergangenen Wochenende in ein Gesamtkunstwerk zum Durchschreiten. » weiterlesen
Verlagsadel und geduldete Hofnarren: Impressionen von der Frankfurter Buchmesse
In Frankfurt herrscht wieder Ruhe zwischen Messeturm und Europa-Allee. Die Buchmesse hat ihre Tore geschlossen, mehr als 7500 Aussteller hatten sich den Besuchern präsentiert. War da was? » weiterlesen
Malerfürst Markus Lüpertz und „TTT“ beim Jazzfest im Gasteig: Wie sicher bleibt der Münchner Jazz?
Das Jim-Jazzfest, zum ersten Mal am Rosenheimer Berg, feierte heuer in der Black Box des Gasteig seinen einundzwanzigsten Geburtstag. Nach einem Jugend-Jazzstrafrecht wäre das Festival für Münchner Musiker also nicht mehr als Heranwachsender zu betrachten. So verziehen auch Teile des gereiften Jazzpublikums manche Avantgardismen weniger. » weiterlesen
Vorübergehend in Untermenzing: Die Galerie ohne festen Wohnsitz bespielt ein Bauernhaus
Last-Minute-Tipp für einen Sonntagsausflug aufs Land, bei dem man die Stadt nicht verlassen muss. » weiterlesen
Von der Faszination der Heißtrubentfernung: Die Besserwissi-Parade Nerd Nite wird immer beliebter und füllt locker den Puerto Giesing
Die Liste der menschlichen Torheiten ist fast unendlich, weil doch jeder irgendwie einen Spleen hat, sein Steckenpferd reitet oder sonstwie sein Ding macht, und sei es auch noch so abseitig. Und wir gucken uns auch gerne gegenseitig zu, wenn der andere erzählt, was er alles über parasitäre Vögel weiß, über die Kulturgeschichte der Kanaldeckelreinigung oder das Balzverhalten der Kellerasseln. Der Nerd, also die in den frühen 70ern entstandene Lebensform des jungen, schrulligen Intellektuellen, ist gerade ein bisschen in Mode, nicht nur weil Mark Zuckerbergs Lebensgeschichte ins Kino kommt. Und die Nerd Nite ist ein echter Trend, wie man in Münchens noch wenige Wochen existierenden Subkultur-Kaufhaus sehen konnte. » weiterlesen