Archiv

Bühnen

Die "Duras-Süchtige": Julie Van den Berghe und ihre aktuelle Inszenierung "Agatha"

von Gabriella Lorenz am 15.03.2011

Eine junge Frau und ihr Bruder treffen sich in der Villa ihrer Kindheit und hängen Erinnerungen nach. Langsam kristallisiert sich heraus, dass die Geschwister ein Liebespaar sind - und dass diese Begegnung ihr endgültiger Abschied sein wird. Inspiriert von Robert Musils Roman „Der Mann ohne Eigenschaften“ verarbeitete die Französin Marguerite Duras 1981 eigene Erfahrungen in dem schmerzhaften Liebesdialog „Agatha“. Die 29-jährige Flämin Julie Van den Berghe inszeniert ihn mit Katja Bürkle und Stefan Merki an den Kammerspielen.     » weiterlesen


Weltuntergang im Volkstheater: Bela B. von den Ärzten liest Exit Mundi von Maarten Keulemans

von Michael Grill am 14.03.2011

Es ist nicht lustig, auf Lesetour mit Texten zu sein, die den Untertitel „Die besten Weltuntergänge“ tragen, wenn in Japan real Tsunamis rollen und Atomkraftwerke explodieren. Bela B., bei der Punkrock-Legende „Die Ärzte“ zuständig für Schlagzeug und Skurriles, hat bei seiner eher lustig als apokalyptisch gemeinten Fachliteraturverwurstung von „Exit Mundi“ des holländischen Autors Maarten Keulemans erst mal das richtige Fingerspitzengefühl.     » weiterlesen


"Ein unerreichbarer wirkender Stern" - Natalia Osipova zu Gast beim Bayerischen Staatsballett

von Volker Boser am 14.03.2011

Sie kratzt und beißt, benutzt die Fäuste, tritt anderen auf die Füße und macht von an Anfang an unmissverständlich klar, dass man gut daran tut, sich nicht mit ihr anzulegen. Diese Katharina ist Hardcore, das merkt auch der Hallodri Petrucchio - ob bei Shakespeare oder in Crankos genialem Ballett „Der Widerspenstigen Zähmung“. Vor zwei Wochen wurde es vom Bayerischen Staatsballett wieder in den Spielplan aufgenommen. Jetzt verhalf es sogar einem Weltstar zu einem Rollendebüt.     » weiterlesen


Das ist München - hoffentlich nicht: Zur neuen Dimension der Verhunzung von öffentlichem Raum durch Werbemüll

von Michael Grill am 13.03.2011

Lieber Leser, großes Rätsel: Welche U-Bahn-Station in München ist überwiegend grau und hat knallrote Säulen? Sie haben das schon mal gesehen ist den letzten Wochen, aber Sie wussten nicht mehr wo sie waren, weil die Augen so weh taten? Dann verraten wir es Ihnen: Es ist, beziehungsweise war, die U-Bahn-Station Sendlinger Tor. Das Rot am Bahnsteig ist Werbung für einen Münchner Lokalradiosender.     » weiterlesen


Ein Dinosaurier im Herkulessaal

von kulturvollzug am 11.03.2011

Unsichtbare Dinosaurier und Münchner Entdeckungen: Das fünfte Konzert der Musica Viva des Bayerischen Rundfunks im Herkulessaal der Münchener Residenz mit dem Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks wartete unter der Leitung von Arturo Tamayo mit einem durchwachsenen Programm auf.     » weiterlesen


Allerweltsprogramm statt Experimentierfreude - Hélène Grimaud in der Philharmonie

von Volker Boser am 10.03.2011

Vor fünf Jahren hat die französische Pianistin das fünfte Klavierkonzert von Beethoven auf CD aufgenommen: unpathetisch, klar strukturiert, eine durchaus „moderne“ Deutung, deren Sinn sich nach mehrmaligem Anhören zaghaft erschloss. „Live“ in der Philharmonie versuchte Hélène Grimaud erneut, ihr kühles, energisches Konzept durchzusetzen.     » weiterlesen


Ein Fotoaltar für die Priesterin Iphigenie

von kulturvollzug am 08.03.2011

Vor 15 Jahren starb sie, am 4. Januar, im Schwarzwald. Vor 100 Jahren, am 27. Januar, wurde sie geboren, in Dresden. Zu ihrem imaginären Ehrentag sollte sie an ihrem letzten Wirkungsort  gegenwärtig sein – und auch noch ein paar Wochen danach. Daher hat Staatsintendant Dieter Dorn eine Schautafel mit Schwarzweißfotos und ein paar aufschlussreichen Begleittexten im Obergeschoss des Residenztheater-Foyers anbringen lassen. Die „Callas des Wortes“ lebt für ein paar Anschau- und Lese-Minuten während der Theaterpausen auf – aus dem Gedächtnis vieler begeisterter Münchner Theaterfreunde ist sie jedoch noch längst nicht gewichen: Maria Wimmer.     » weiterlesen


"Pubertäre Endlos-Hass-Tirade" - "SATT" im Marstall Theater

von Gabriella Lorenz am 08.03.2011

Goscha ist voller Wut. Die knallt sie jedem um die Ohren. Wut auf die Überfluss- und Konsumgesellschaft, die Gutmenschen, das Schämervolk, diese Welt der Ungerechtigkeit. Sie fühlt sich als Deutschrussin ausgegrenzt und protestiert durch Norm-Verweigerung. Eine als Kind immigrierte Deutschrussin ist auch die 25-jährige Marianna Salzmann, die in ihrem zweiten Stück „SATT“ ihrer 20-jährigen Protagonistin Goscha all ihre klischeegesättigte Gesellschaftskritik in den Mund legt - mehr, als das Stück verkraftet. Stefanie Bauerochse inszenierte die Uraufführung im Marstall mit einigen schönen Bildern, die aber trotz der starken Hauptdarstellerin Sophie Rogall die Spannung nicht über 90 Minuten halten.     » weiterlesen


Das also ist des Menschen Kern

von Jan Stöpel am 07.03.2011

Wer ist hier der Geist, der stets verneint? Mephisto braucht's nicht in Ewald Palmetshofers „Faust hat Hunger und verschluckt sich an einer Grete“. Der Mensch, der moderne, ist hier ganz bei sich – und sucht vergebens nach seines Menschenpudels Kern. Interessanter Stoff, dessen Umsetzung in der Halle 7 an akkustischen Problemen haperte.     » weiterlesen


Gewöhnungsbedürftig, aber nicht ohne Reiz – Simone Dinnerstein im Prinzregententhater

von Volker Boser am 07.03.2011

Schon ihre erste CD, Bachs „Goldberg“–Variationen, vor vier Jahren erschienen, machte Furore. Mittlerweile hat sie einen Exklusiv-Vertrag mit Sony – eine Bilderbuchkarriere, sollte man meinen. Doch Simone Dinnerstein muss sich die Konzertsäle der Welt erst noch erobern. Gerade mal 350 Besucher kamen zu ihrem Klavierabend ins Prinzregententheater.     » weiterlesen


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